Was kann man im Studium für das (Berufs-)Leben lernen?

Tasja Bürger · 05.11.2021 · 4 Minuten Lesezeit

Viele Absolvierende oder Studierende, die kurz vor ihrem Abschluss stehen, zerbrechen sich den Kopf darüber, wie sie den richtigen Einstieg in die Berufswelt schaffen. Viele zweifeln daran, nicht gut genug vorbereitet zu sein und zu wenig Praxiserfahrung zu haben. Was viele jedoch unterschätzen: Fast jedes Studium bereitet einen unbewusst auf die Berufswelt vor. Im Folgenden findest du Beispiele, die diese Theorie bestätigen - und dir auch bei der Argumentation im Bewerbungsgespräch helfen können.

Was kann man im Studium für das (Berufs-)Leben lernen?

Menschenkenntnis

Direkt von Beginn an suchen sich die meisten Studenten und Studentinnen gleich gesinnte Kommilitonen aus. Man entwickelt eine gute Menschenkenntnis und stellt schneller Sympathien fest. Eine Fähigkeit, die einem besonders in der Arbeitswelt weiterhilft. Denn auch da musst du für dich entscheiden, ob das Team zu dir passt und du auch zum Team passt. Dies kann man schon im Vorstellungsgespräch abwägen.

Eigenverantwortung

Was lehrt einen das Studium an erster Stelle? Ganz klar - Eigenverantwortung zu übernehmen. Man muss sich um alles alleine kümmern, die Wohnungssuche, den Haushalt, die Finanzen. Die wohlbehütete Zeit bei den Eltern ist vorbei. Auch wenn das für viele eine große Umstellung ist, hilft Ihnen die Verantwortung im Arbeitsalltag. Eigenverantwortliches Arbeiten ist das A und O in der Berufswelt. Sie ist eine der wichtigsten Voraussetzungen, egal in welchem Berufsfeld du arbeiten wirst.

Organisationstalent

Wem es schwerfällt sich gut zu organisieren, der kann diesem Problem bis spätestens zum zweiten Semester „Auf Wiedersehen“ sagen. Denn wenn man als Studierender eins lernt, dann ist es sich selbst gut zu organisieren. Kurse wählen, Klausurphasen planen und Freizeit einteilen - alles muss gut strukturiert sei, sonst verliert man schnell den Überblick und es endet im Chaos. Gute Organisation wird auch im Beruf vorausgesetzt.

Wissenserwerb

Ähnlich wie das Organisieren, lernt man als Studierender sich Wissen selbst anzueignen. Das macht dich für viele Arbeitgeber attraktiv. Denn niemand möchte dich über acht Monate lang einarbeiten. Je schneller du fit im Job bist, desto besser. Da man im Studium lernt, wie man welche Information wo findet, fällt einem diese Umsetzung im späteren Beruf leichter.

Präsentieren

Es gibt kaum einen Beruf, in dem man nicht in die Situation kommt, jemandem etwas zu präsentieren. Ob vor zwei oder zehn Leuten spielt dabei keine Rolle. Als Student oder Studentin hast du bestimmt schon einige Präsentationen abhalten müssen, teilweise Referate oder aber auch eigenständige Unterrichte geführt. Wofür manch Außenstehender extra „Präsentationskurse“ belegen muss, wird einem dies als Absolvierender sozusagen in die Wiege gelegt.

Teamwork

Nicht nur in der Schule beliebt, auch an der Universität zählt man noch auf Gruppenarbeit. So lernt man im Team, eine Problemstellung zu lösen und sich gegenseitig zu unterstützen. Aufgaben werden aufgeteilt und jeder kann etwas zum großen Ganzen beitragen. Bist du kein Teamplayer, wird es in der Arbeitswelt schlecht für dich aussehen. Im heutigen transparenten Berufsleben steht „Teamspirit“ ganz weit oben.

Engagement

Werde Mitglied in der Fachschaft, unterstütze Projekte an deiner Uni oder arbeite als Hilfskraft in deinem Institut. All diese Tätigkeiten wird man dir später hoch anrechnen und unterstreichen dein Engagement. Auch aus eigenem Interesse werden diese Erfahrungen deinen Horizont erweitern.

Sprachkurse

Viel Unis und Hochschulen bieten kostenlose Sprachkurse für ihre Studierenden an. Nutze diese Angebote! Es geht nicht darum, zehn neue Sprachen zu lernen. Aber vielleicht ein bis zwei, für die du dich schon immer beigeistern konntest. Alle zusätzlichen Fremdsprachenkenntnisse werden im Job gerne gesehen. Falls man in einem internationalen Unternehmen arbeiten möchte, dann sind meist zwei Fremdsprachen ein Muss.

Nebenjob

Fast jeder Studierender arbeitet neben dem Studium, um sich etwas Geld dazuzuverdienen. Egal ob man kellnert oder bei der Bank arbeitet. Die Nebenjobs ermöglichen dir einen ersten Einblick in die Arbeitswelt. Auch hier übernimmst du Verantwortung und lernst das Arbeiten in einem Team. Wenn man bestenfalls eine Nebentätigkeit findet, die zum eigenen Studium passt, hat man oft die Chance sich zu beweisen und kann nach dem Studium auf einen Einstieg hoffen.

Umgang mit Führungskräften

Absolvierende machen sich im Vorhinein viele Gedanken darüber, wie man sich am besten gegenüber Vorgesetzten verhält. Dabei hast du bestimmt schon als Studierender gelernt, mit Führungskräften, wie Professoren, umzugehen. Ob in den Sprechstunden, den Vorlesungen oder beim Verfassen von E-Mails an einen Dozenten - all das ähnelt dem Umgang mit Vorgesetzten und Führungskräften.

Fazit - Wissen bleibt Erfahrung

Auch wenn du dich kurz vor Ende deines Studiums fragst, ob das überhaupt das richtige Fachgebiet ist und ob dein Studium rundum erfolgreich war - dann kannst du mit Sicherheit sagen „Ja!“ Denn egal welches Wissen man sich angeeignet hat, es bringt einen immer voran. Heutzutage gibt es viele neue Berufsrichtungen und auch als Quereinsteiger hat man viele Chancen. Denn das Studium ist nicht nur eine Ausbildungsmöglichkeit. Das Studium ist eine Lebenserfahrung, ein Lebensabschnitt, in dem du eine Menge lernst.

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